Glück für alle durch Rohstoffexporte? - Extraktivismus in Lateinamerika
Referent_innen:
Kolumbien: Jochen Schüller, Hamburg
Venezuela: Wolfgang Ecker, München
Glencore: Stefan Suhner, Bern
Extraktivismus und Alternativen: Sebastian Matthes, Kassel
Anmeldung erbeten an praktikum[ät]oeku-buero.de
Lateinamerika hat in den letzten Jahren seine traditionelle Rolle als Rohstofflieferant ausgebaut. Der sog. „Extraktivismus“ mit seinen offensichtlichen sozialen und ökologischen Konsequenzen wird dort heftig kritisiert, aber auch von Regierungen aller politischen Ausrichtungen gerechtfertigt.
In dem Tagesseminar soll die Diskussion skizziert und an den zwei Nachbarländern Venezuela und Kolumbien überprüft werden.
Ganz anders stellt sich das Bemühen Venezuelas dar: Hier geht es zuerst darum, die Gewinne aus dem Erdölexport für staatliche Sozialprogramme einzusetzen („Neo-Extraktivismus“). Die damit erzielten Erfolge bei der Armutsbekämpfung sind eindrucksvoll. Aber die extreme Abhängigkeit von dem einen Exportprodukt Erdöl ist sogar in den letzten Jahren noch gestiegen.
Ohne die weltweit steigende Nachfrage nach Rohstoffen wären beide Wirtschaftsmodelle undenkbar. Die Rolle, die der globale Norden bei den Rohstoffen spielt, soll durch einen Beitrag ergänzt werden, der sich beispielhaft und kritisch mit dem Schweizer Rohstoffgiganten Glencore auseinander setzt.
Auf dieser Grundlage wollen wir diskutieren: Gibt es einen „guten“ Extraktivismus? Welche Möglichkeiten haben die Länder des globalen Südens weg zu kommen von der Rolle der Rohstofflieferanten? Welche globalen Alternativen zur „imperialen Lebensweise“ gibt es?
Das Seminar wird gefördert von Engagement Global im Auftrag des BMZ und
von der Rosa Luxemburg Stiftung