Rassismus in der Leistungsgesellschaft

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Mittwoch, 5. Oktober 2011 - 20:30

Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der ‚Sarrazindebatte'
Mit Regina Wamper & Sebastian Friedrich

Das mediale Ereignis der ‚Sarrazindebatte' führte zu einer breiten gesellschaftlichen Verschiebung nach rechts, enttabuisierte rassistisches Denken und verband in besonderer Weise Rassismus mit Elite- und Nützlichkeitsdenken. Der Ende August erschienene Sammelband ‚Rassismus in der Leistungsgesellschaft' analysiert und kritisiert in Beiträgen unterschiedlicher AutorInnen diese wichtige politische Debatte. Die Beiträge geben Anstöße für den Alltag, die politische Praxis und die kritische wissenschaftliche Auseinandersetzung.
In der Veranstaltung werden zunächst die wichtigsten politischen Aussagen in der ‚Sarrazindebatte' dargestellt, die die Themen Krise, Ökonomie und Migration auf rassistische Weise verknüpfen. Nach einem kurzen Überblick über die Vielfalt der Beiträge im Sammleband, geht es insbesondere um Sarrazins Berufung auf die Meinungsfreiheit. Statt sich auf diesen Legitimationsdiskurs einzulassen, empfehlen die ReferentInnen sich besser mit den inhaltlichen Aussagen und ihrer Verknüpfung mit Herrschaftsverhältnissen und Machtwirkungen auseinanderzusetzen.
Sebastian Friedrich, der Herausgeber des Sammelbandes, ist Redakteur von kritisch-lesen.de und freier Mitarbeiter der Opferberatungsstelle ReachOut in Berlin. Regina Wamper ist Mitarbeiterin des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS). Sie arbeitet zu den Themen Antisemitismus, völkische Kapitalismuskritik und Geschlechterkonstruktionen der extremen Rechten.

Veranstalter: 
Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V.
Ort: 
Kafe Marat, Thalkirchnerstr. 104