Kongress "Die Militarisierung von Forschung und Lehre - ..."

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Freitag, 28. Oktober 2011 - 15:00 - Samstag, 29. Oktober 2011 - 16:00

... Symptome, Problemfelder und Gegenstrategien - Kongress in Tübingen

An zahlreichen deutschen Universitäten wird gegenwärtig um die Einführung so genannter Zivilklauseln gerungen und gestritten, in der Berichterstattung ist bereits von einer „Zivilklauselbewegung“ die Rede. Wichtige Impulse kamen hierzu aus Baden-Württemberg: Anlässlich der Zusammenlegung der Universität mit dem u.a. im Bereich der Kernforschung aktiven Forschungszentrum Karlsruhe stimmten im Januar 2009 in einer Urabstimmung 63 Prozent der Studierenden für eine Zivilklausel; Bei den Studierendenprotesten im folgenden Herbst wurde diese Forderung u.a. von streikenden Studierenden in Tübingen übernommen, woraufhin der Senat der Universität noch im Dezember desselben Jahres die Aufnahme einer Zivilklausel in seine Grundordnung beschloss. Auch die da- maligen Oppositions- und heutigen Regierungsparteien in Baden- Württemberg sprachen sich für die Einführung von Zivilklauseln in die Grundordnungen und tw. sogar ins Landeshochschulgesetz aus.
Eine Erfolgsgeschichte? Die Zustände in Tübingen lassen daran zweifeln: Trotz Zivilklausel wurden Reservisten der Bundeswehr kostenfrei repräsentative Räumlichkeiten der Universität zur Ver- fügung gestellt, eine Bundeswehrangehörige leitete ein Seminar zum Thema „Ethnologie und Militär“ und der Leiter der Münchner NATO-Sicherheitskonferenz wurde zum Honorarprofessor am Insti- tut für Politikwissenschaft benannt. Bis heute wird in Tübingen im Auftrag des „Verteidigungs“-ministeriums zur Wirkung chemischer Waffen geforscht und im Auftrag des Forschungsministeriums Begleitforschung zu so genannten „Nacktscannern“ betrieben. Proteste fanden statt, doch die Uni-Leitung wiegelte ab: All dies widerspräche nicht der Zivilklausel.


Veranstalter: 
Organisationskreis für das Zivilklauseltreffen 2011
Veranstalter: 
c/o IMI
Ort: 
Tübingen